Am Anfang einer jeden Therapie steht das Erstgespräch, bestehend aus einer ausführlichen Anamnese und der Schließung eines Behandlungsvertrages. Hier ergeben sich wichtige Anhaltspunkte für die Auswahl der Therapeutin, das weitere Vorgehen und die gemeinsame Therapieziel-Entwicklung.
Die Basis einer gelingenden Therapie ist eine professionelle Diagnostik und eine stimmige Beziehung zwischen Klient*in und Therapeut*in. Daher ist es uns ein besonderes Anliegen, die Klienten an eine passende Therapeutin zu vermitteln. Nur wenn unsere Klienten sich wohlfühlen und fachlich in den richtigen Händen sind, wird ein gemeinschaftlicher Entwicklungsprozess möglich.
Der ärztliche Befund gibt Auskunft über das zu behandelnde Störungsbild. Wir sehen den Menschen in seiner Ganzheit im Mittelpunkt des therapeutischen Geschehens und setzen an seinen Ressourcen an, um ihn auf dem Weg zu seiner bestmöglichen Kommunikationsfähigkeit zu begleiten. Diese kann verbal, nonverbal und durch Systeme der Unterstützen-Kommunikation erreicht werden.
Sprache ist der Schlüssel zur Welt.
Wilhelm von Humboldt (1767–1835)
Unsere Therapieformen
Durch regelmäßige Fortbildungen und die Entwicklung von fachlichen Schwerpunkten unserer kompetenten Mitarbeiterinnen sind wir in der Lage, eine große Vielfalt an Therapiemethoden anzubieten.
Hier eine Auswahl unseres Angebotes
Ein umfassendes, neurophysiologisch orientiertes Therapiekonzept für Kinder, Jugendliche und Erwachsene mit kommunikativen sensomotorischen und orofazialen Störungen. Das Behandlungskonzept bezieht folgende Indikationsstellungen ein:
- Kinder mit verlangsamter sensomotorischer Entwicklung
- Kinder mit genetischen Syndromen und Muskelhypotonie
- Kinder und Erwachsene mit zentralmotorischen Störungen und / oder Mehrfachbehinderung
- Patienten mit peripheren Paresen
- Patienten nach Schädelhirntrauma und Koma
- Patienten mit neuromuskulären Erkrankungen
Die Therapie orientiert sich an der normalen sensomotorischen Entwicklung des Kindes. Propriozeptive Erfahrungen werden durch Behandlungstechniken wie Zug, Druck und Vibration verdeutlicht und die visuelle Orientierung im Raum haltungsstabilisierend genutzt. Die Kinder werden aufmerksamer, offener und motivierter, nehmen ihre Umwelt besser auf, werden fähiger zur Kommunikation und probieren mehr aus.
TAKTKIN ist ein Therapieansatz zur Behandlung sprechmotorischer Störungen wie Dysarthrien und Sprechapraxien bei Kindern und Erwachsenen. Durch taktile Manipulationen der TherapeutIn an der Gesichts- und Sprechmuskulatur des/der Betroffenen werden Artikulationshilfen zum Auffinden der Artikulationsstelle, -art und -modus gegeben. Diese Hilfen können je nach Störungsausmaß von der Lautebene bis hin zur Satzebene eingesetzt werden. Die Hinweisreize können in Art, Ausmaß und Häufigkeit den Bedürfnissen des/der Betroffenen dynamisch angepasst werden. © Beate Birner-Janusch
Psycholinguistisch orientierte Phonologie Therapie ist ein Therapieverfahren für phonologische Störungen bei Kindern, basierend auf dem Sprachproduktionsmodell nach Stackhouse & Wells (1997), für das deutsche Sprachsystem, entwickelt durch Anette Fox 2005. Bei diesem Konzept steht die Kontrastierung aller vom Prozess betroffenen Ziel- und Ersatzlaute und deren Visualisierung durch Lautsymbolbilder im Mittelpunkt.
„Derjenige, der das befolgt, was die weise Natur uns lehrt, ist nicht so sehr dem Irrtum erlegen.“ (B. Padovan, Köln 2000)
Neurofunktionelle Reorganisation (NFR) Seit 1972 therapiert die Waldorfpädagogin und Logopädin Frau Beatriz Alves de Ednair Padovan, die darüber hinaus einige Semester Neurologie und Kieferorthopädie studierte, erfolgreich Kinder und Erwachsene in ihren Kliniken in Sao Paulo. Seit 1980 leitet sie persönlich Fortbildungskurse in vielen Ländern (Brasilien, Deutschland, Schweiz, Österreich, Frankreich, England, Spanien, Kanada …). Seit einigen Jahren wird sie dabei von Ihrer Tochter, Frau Dr. Sonia Padovan Catenne unterstützt. Sie lehren ihr Konzept persönlich, hautnah und fachlich fundiert.
Die neurofunktionelle Reorganisation verbindet anthroposophische und neurologische Erkenntnisse miteinander, um die statomotorische und natürliche Entwicklung des Menschen nachzuvollziehen. Sie hat das Ziel, das Zentralnervensystem und somit auch das System„Sprache“ zu organisieren bzw. zu reorganisieren. Bei der Methode der neurologischen Reorganisation von Temple Fay handelt es sich um die Wiederholung der wichtigsten Phasen der motorischen Entwicklung (Körperübungen) zum Erlernen der basalen Bewegungsmuster, die entweder gar nicht oder in ihrer Qualität nur unzureichend durchlebt wurden. Frau Padovan erkannte in Zusammenarbeit mit Kieferorthopäden den Stellenwert der prälinguistischen Funktionen Atmen, Saugen, Kauen, Schlucken (myofunktionelle Übungen). Da diese sehr bedeutsam für die Anbahnung und Entwicklung der Sprache sowie des Sprechens sind, ergänzte Beatriz Padovan die Methode der neurologischen Reorganisation zur neurofunktionellen Reorganisation.
Im Rahmen der Therapie sollen diejenigen Mängel oder Versäumnisse, die im Verlaufe der Entwicklung und der neurologischen Organisation aus unterschiedlichen Ursachenkomplexen auftraten, ausgeglichen, funktionell wiedergewonnen, entwickelt bzw. verbessert werden.Dem Gehirn wird Gelegenheit gegeben, Entwicklungsstufen zu durchlaufen, die zuvor ausgelassen oder nur undifferenziert erfüllt wurden. Die Körperübungen beginnen mit den natürlichen Bewegungen nach der Geburt (Strampeln, Beinrotation, Kopf heben) und führen über das Rollen, Robben, Kriechen, Krabbeln und den Bärengang hin zum aufrechten Gang.
Darüber hinaus werden Übungen zur Handmotorik, Augenbewegungsentwicklung sowie Atmungund Mundmotorik durchgeführt.Sämtliche Übungen werden von rhythmusgebenden auditiven Stimuli in Form von gesprochenen oder gesungenen Versen begleitet. Die Reime und Lieder beeinflussen den Rhythmus auf natürliche Art äußerst günstig, da die Muskeln nachweislich besser reagieren. Die Therapiematerialien werden so weit wie möglich dem alltäglichen Gebrauch entnommen, da diese einen natürlichen Umgang ohne klinischen Charakter ermöglichen.
Die Audiva-Therapie ist ein Programm zur Verbesserung der Hörwahrnehmung. Die Defizite können in verschiedenen auditiven Teilleistungen auftauchen. Hörwahrnehmungstraining arbeitet mit Musik, die modifiziert durch ein Trainingsgerät, z.B. hochtongefiltert und in bestimmten Frequenzen von Ohr zu Ohr bewegt, angeboten wird. Hierdurch wird neuronale Anregung erzeugt; durch die Hochtonfrequenzfilterung werden besonders viele Nervenzellen als weiterleitende Empfänger stimuliert und Nervenverknüpfungen gebildet. Verknüpfte Gehirnbereiche werden dabei außerdem stimuliert.
Durch regelmäßiges Training wird eine breite Palette positiver Wirkungen erzielt: das Gehör kann besser filtern, die Aufmerksamkeit verbessert sich, die Sprachverarbeitung und Sprechflüssigkeit werden gesteigert, Geräuschempfindlichkeit wird abgebaut, die Hörwahrnehmung trainiert.
Der patholinguistische Ansatz „OLAN“ ist ein umfassendes Konzept zur profilorientierten Diagnostik und linguistisch fundierten Therapie bei Sprachentwicklungsstörungen nach Kauschke & Siegmüller. Zusammen mit der patholinguistischen Diagnostik „PDSS“ wird ein Sprachentwicklungsprofil bei Kindern ab 2 Jahren in allen Sprachentwicklungsbereichen erstellt. Praktisch wird durch unterschiedliche Methoden auf der jeweils betroffenen linguistischen Ebene (Wortschatz, Grammatik, Aussprache) gearbeitet.
Sprech-Apraxie-Therapie bei schwerer Aphasie ist ein Therapieverfahren zur Behandlung schwerer Sprechapraxien für Patienten mit einer schweren Aphasie. Betroffene mit dieser kombinierten Störung benötigen eine parallele Therapie der Sprechapraxie und der Aphasie. SPAT kombiniert visuelle, gestische, verbale, graphische und taktil-kinästhetische Hilfen beim Wiederaufbau der sprechmotorischen Programme.
Die Methode nach Schlaffhorst und Andersen ist eine ganzheitliche Atem-, Stimm- und Sprachtherapie. Sie wurde in der Hälfte des 20. Jahrhunderts von Clara Schlaffhorst und Hedwig Andersen entwickelt und ist die älteste in Deutschland entwickelte Methode und eine der umfassendsten Behandlungskonzepte der Atem– und Stimmtherapie. Mit dieser Methoden werden alle lögopädischen Störungsbilder behandelt. Ziel der Therapie ist es, den Menschen wieder mit seinen „Atemkräften“ und seinem „natürlichen Lebensrhythmus“ in Verbindung zu bringen. Die Atemkräfte werden dabei als umfassend, die gesamte Person betreffend aufgefasst. Der Übende soll die volle Ausdruckskraft seiner Stimme wie auch seine Sprachkompetenz und damit Kommunikationsfähigkeit zurückgewinnen.
Die Propriozeptive Fazilitation ist eine dreidimensionale physiotherapeutische / ergotherapeutische und logopädische Behandlungsmethode, die bei Patienten aller medizinischen Fachbereiche Anwendung findet, bei denen das Bewegungsverhalten durch eine Erkrankung, Verletzung, Operation oder Degeneration gestört ist. Ziel ist es, pathologisch veränderte Bewegungsabläufe durch gezielte Reizung von Berührungs-, Druck- und Muskeldehnungs-, Sehnenspannungs- und Lagesinn-Rezeptoren wieder zu physiologischen (gesunden) Bewegungsabläufen zurückzuführen.
Die myofunktionelle Therapie beinhaltet die therapeutische Überwindung einer muskulären Bewegungs- und Muskelentspannungsstörung aufgrund einer funktionellen Störung des Muskelgleichgewichts im Mund/ Gesichtsbereich. Ziel der Therapie sind: korrekte Zungenruhelage, korrektes Schluckmuster, Aufbau des Lippentonus zum Mundschluss ohne Hilfsmuskulatur, allgemeine Eutonisierung (Normalspannung) der Gesichtsmuskulatur, Abbau durch die schlaffe Mund- Lippenmuskulatur angewöhnte Mundatmung hin zur normalen Nasenatmung.
UK als deutsche Übersetzung der „Augmentative and Alternative Communication” steht wörtlich übersetzt für die ergänzende und ersetzende Kommunikation, womit alle Kommunikationsformen gemeint sind, die fehlende Lautsprache ergänzen oder ersetzen. UK ist somit der Oberbegriff für alle pädagogischen oder therapeutischen Maßnahmen zur Erweiterung der kommunikativen Möglichkeiten von Menschen, die kaum oder gar nicht über Lautsprache verfügen. Beispiele sind Gebärdensysteme, Kommunikationstafeln, Symbolkarten oder Talker. Das Gelingen eines Kommunikationsprozessen und die Vermittlung positiver Kommunikationserfahrungen stehen im Fokus.
Die tiergestütze Therapie umfasst Maßnahmen, bei denen durch den gezielten Einsatz eines Tieres positive Auswirkungen auf das Erleben und Verhalten von Menschen erzielt werden sollen. Dies gilt für körperliche wie seelische Erkrankungen. Das Therapiepaar Mensch / Tier fungiert als Einheit. Therapeutische Elemente sind Nähe, Wärme und die unbedingte Anerkennung durch das Tier.
Die manuelle Stimmtherapie ist eine besondere Therapieform nach Gabriele Münch bei funktionellen Stimmstörungen, entstanden aus der Ostheopathie. Die mit den Händen ausgeführte Methode behandelt funktionelle Störungen der Atem-, Artikulations- , Stimm- und der am Schluckakt beteiligten Organe. Ziel ist die Wiederherstellung der Beweglichkeit und Leistungsfähigkeit betroffener Strukturen.
Die Lese-Rechtschreibstörung wird auch Lese-Rechtschreibschwäche, Legasthenie, Dyslexie oder Dysgraphie genannt. Die Förderung umfasst die Bereiche der visuellen Wahrnehmung, der Erarbeitung der Buchstabenformen, der Lesesicherheit, der Rechtschreibsicherheit und der Wortdurchgliederung.